Ein weiteres Spiel in meiner Reihe von agilen Spielen: Das Kommunikations-Quartett. Es eignet sich besonders, Kommunikations-Instrumente im agilen Kontext zu reflektieren. Dazu lässt es sich beispielsweise in Retrospektiven einsetzen
Wie beim herkömmlichen Quartett geht es auch hier darum, möglichst viele Vierer-Gruppen von Karten abzulegen. Die Gruppen stellen dabei Kommunikationssituation aus dem agilen Kontext dar und die einzelnen Karten beinhalten Kommunikationsinstrumente, die in diesen Situationen besonders gut eingesetzt werden können.
Gespielt wird mit vier Personen (notfalls auch mit drei oder mit fünf). Die Karten werden gemischt und gleichmässig verteilt (bei drei und fünf Personen erhalten nicht alle Mitspielenden genau gleich viele Karten).
Als erstes prüfen die Teilnehmenden nun, ob sie bereits über ein vollständiges Quartett verfügen (vier Karten mit dem gleichen Symbol oben rechts). Sie legen diese Karten raus und beschreiben kurz, was ihnen gemeinsam ist und wie die Instrumente funktionieren. Gemeinsam tauscht sich die Gruppe darüber aus, welche Instrumente sie regelmässig selber anwendet und wie zufrieden sie damit ist.
Dann startet das eigentliche Spiel: Jemand beginnt und nimmt sich aus den verdeckten Karten einer anderen Person eine Karte. Ergibt sich ein Quartett, darf dieses sogleich abgelegt werden (auch hier folgt wiederum die Refelxion zu den Kommunikationsinstrumenten). Dann kommt die nächste Person zum Zug.
Alternativ darf man bei einer Person auch eine bestimmte Karte erfragen (z.B. „Hast du eine Karte aus der Gruppe der Konflikte?“). Verfügt die gefragte Person über eine solche Karte, muss sie diese abgeben. Hat sie keine, darf sie selber weiterfahren. Gewonnen hat, wer als erstes keine Karten mehr hat.
Spielvariante „Finde den Scrum Master“
Das Spielset verfügt über eine zusätzliche, einzelne Karte, die Scrum-Master-Karte. Diese kann ebenfalls unter die Karten gemischt werden.
Gewonnen hat bei dieser Variante, wer am Ende die Scrum-Master-Karte in der Hand hält.
Spielvariante „Stechen“
Ist man nur zu zweit, eignet sich mit denselben Karten eher das „Stechen“. Hier werden die Zahlen oben links auf den Karten wichtig. Es handelt sich dabei um das Kommunikationspotential: Wie stark ist das Kommunikationsinstrument, wenn es um Transparenz, Reflexion, Beeinflussung der Gruppendynamik oder um Konflikte geht? Möglich sind jeweils Werte zwischen 0 und 4.
Die Karten werden gemischt und alle Teilnehmenden erhalten einen gleichgrossen, verdeckten Stapel. Sie schauen sich jeweils die oberste Karte im Stapel an, ohne sie den anderen zu zeigen. Und sie überlegen sich, wo ihr Kommunikationsinstrument wohl eine besondere Stärke hat. Damit fordern sie die anderen heraus: „Mein Instrument ist besonders geeignet, um mit Konflikten umzugehen. Es hat den Wert 3“. Wer die Karte mit dem höchsten Wert hat, darf die andere(n) Karte einsammeln.
Die gewonnenen Karten legt man vor sich ab. Wenn der verdeckte Stapel leer ist, mischt man alle seinen gewonnenen Karten und beginnt von vorne (das passiert nach der ersten Runde meist nicht mehr bei allen gleichzeitig – jeder mischt dann, wenn sein eigener Stapel fertig gespielt ist). Wer am Ende keine Karten mehr hat, hat verloren.
Anleitung als PDF
Kartensatz als PDF zum Ausdrucken auf A4-Papier