Gestern durfte ich am Meetup Agile HR in Zürich meine Überlegungen zur Kommunikation auf Augenhöhe vorstellen. Ich habe viele Beispiele mitgebracht und das Publikum hat intensiv diskutiert.
Mein Input hat sich einerseits darauf bezogen, was agile Kommunikation ist, was Kommunikation auf Augenhöhe – höflich, respektvoll, seinem Gegenüber gleichgestellt – sein könnte und wo Grenzen liegen. Mit Grenzen ist gemeint, dass es Kontexte gibt, in denen ich nicht auf Augenhöhe kommunizieren kann / will / darf. Ein Beispiel dafür ist, wenn ich situationsbedingt über andere bestimmen muss: klare Befehle oder Bewertungen abgeben, beispielsweise.
Was ich mit den Diskussionsbeispielen am Ende zeigen möchte:
- Sobald Menschen im Spiel sind, sind auch verschiedene Interpretationen im Spiel. Wir können nicht immer klar sagen, was wirklich abläuft in der Kommunikation, was die andere Person gemeint hat, was sie empfindet.
- Spontane Reaktionen haben oft etwas zu tun damit, wie ich selber bin, was für Werte ich habe, was für Gefühle. Spontane Reaktionen sind manchmal nicht auf Augenhöhe.
- Perfekt gibt es nicht. Wichtiger als perfekt zu sein ist es, sich ständig zu hinterfragen: Warum habe ich so reagiert? Wollte ich wirklich so reagieren? Was könnte ich das nächste Mal anders machen, damit meine Reaktion mir besser gefällt.
Obwohl ich selber so oft wie möglich auf Augenhöhe kommunizieren möchte, weiss ich, dass diese Art der Kommunikation nicht immer angemessen ist. Ob auf Augenhöhe oder nicht ist darum nicht eine Frage von „richtig“ oder „falsch“ oder von „gut“ oder „schlecht“.
Die Folien zu meinem Input gibt es hier (PDF, 5MB). Für Gespräche und Diskussionen bin ich immer offen.